Das erste Lebensjahr eines Babys ist eine aufregende und zugleich herausfordernde Zeit – für das Baby selbst, aber auch für die Eltern. Eine der größten Herausforderungen, vor denen viele frischgebackene Eltern stehen, ist der Schlaf ihres Kindes. Die Frage "Schläft dein Baby schon durch?" hört man als Elternteil oft, doch die Realität sieht häufig anders aus.
In diesem Blogbeitrag möchte ich dir einen Überblick geben, was dich in Bezug auf den Babyschlaf im ersten Jahr erwartet, welche Veränderungen typisch sind und wie du dein Baby (und dich selbst!) in dieser wichtigen Phase unterstützen kannst.
1. Schlafrhythmen und -bedürfnisse: von der Geburt bis zum 1. Lebensjahr
Neugeborene schlafen in den ersten Wochen oft bis zu 15-18 Stunden pro Tag, allerdings nicht am Stück. Ihr Schlaf wird durch häufiges Füttern unterbrochen, da sie einen kleinen Magen haben und regelmäßig essen müssen. Dabei wechseln sie zwischen Leichtschlaf- und Tiefschlafphasen, die sich deutlich von denen Erwachsener unterscheiden.
Nach etwa drei bis vier Monaten entwickelt sich der Schlaf deines Babys weiter. Der zirkadiane Rhythmus – also der Tag-Nacht-Rhythmus – beginnt sich zu formen. In dieser Phase schlafen viele Babys tagsüber weniger und beginnen, längere Phasen in der Nacht zu schlafen. Allerdings bedeutet das nicht unbedingt, dass dein Baby „durchschläft“. Häufiges Aufwachen in der Nacht ist auch in den kommenden Monaten völlig normal.
2. Entwicklungsschübe und Schlafregressionen
Im ersten Jahr durchläuft dein Baby mehrere sogenannte Entwicklungsschübe. Diese Phasen sind mit großem Wachstum und der Entwicklung neuer Fähigkeiten verbunden, was für Babys aufregend, aber auch anstrengend ist. Oft fällt in diesen Zeiten das Schlafen schwerer, da sie die vielen neuen Eindrücke verarbeiten müssen.
Zusätzlich gibt es die bekannten Schlafregressionen, die in der Regel um die 4, 9 und 11 Monate auftreten. In diesen Phasen schläft dein Baby plötzlich schlechter oder wacht häufiger auf, obwohl es vorher vielleicht schon besser geschlafen hat. Diese Veränderungen sind normal und meist nur vorübergehend.
3. Schlafumgebung und -rituale
Um deinem Baby den Schlaf zu erleichtern, ist eine ruhige, sichere und gemütliche Schlafumgebung entscheidend. Das bedeutet:
- Ein dunkler, ruhiger Raum
- Angenehme Temperatur (zwischen 16 und 18 Grad)
- Feste Schlafenszeiten und Routinen
Ein regelmäßiges Schlafritual kann ebenfalls Wunder wirken. Solche Rituale geben deinem Baby Sicherheit und helfen ihm, sich auf das Schlafen vorzubereiten. Das kann ein beruhigendes Bad sein, eine kleine Massage, das Singen eines Schlaflieds oder das Vorlesen einer Geschichte. Wichtig ist, dass das Ritual für euch beide angenehm ist und Ruhe vermittelt.
4. Mythen rund um den Babyschlaf
Im ersten Jahr wirst du wahrscheinlich viele gut gemeinte Ratschläge bekommen, aber nicht alles ist wissenschaftlich fundiert oder für jedes Baby passend. Einige der häufigsten Mythen sind:
- "Wenn das Baby abends nicht müde ist, sollte es später ins Bett." Tatsächlich führt Übermüdung oft zu unruhigerem Schlaf und häufigem Aufwachen in der Nacht.
- "Man sollte das Baby schreien lassen, damit es lernt, alleine einzuschlafen." Während einige Schlaftrainingsmethoden dieses Prinzip verfolgen, sind viele Eltern (und Experten) der Meinung, dass eine sanfte Herangehensweise besser für das emotionale Wohlbefinden des Babys ist.
5. Wie du selbst zur Ruhe kommst
Vergiss nicht: Auch du als Elternteil brauchst Schlaf und Erholung. Das erste Jahr kann anstrengend sein, und der Schlafmangel trifft viele hart. Wenn möglich, bitte um Unterstützung – sei es von deinem Partner, der Familie oder Freunden. Gönne dir selbst Pausen und nimm dir Zeit zum Ausruhen, wann immer es möglich ist.
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