„Ich will doch nur das Beste für mein Kind“ – ein Satz, den viele Eltern mit voller Überzeugung sagen. In der heutigen Zeit bedeutet das für viele: Bedürfnisorientierte Erziehung. Also eine Haltung, in der nicht Strafe, Druck oder Kontrolle im Mittelpunkt stehen, sondern die Bedürfnisse des Kindes – und auch die der Eltern. Klingt wunderbar, oder?
Ja. Und gleichzeitig: anstrengend. Richtig anstrengend.
Warum ist bedürfnisorientierte Erziehung so kräftezehrend?
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Ständige Selbstreflexion
Bedürfnisorientierte Eltern müssen sich ständig selbst hinterfragen: „Ist mein Nein gerade gerechtfertigt oder reine Bequemlichkeit?“ – „Handle ich gerade aus meinem alten Muster heraus oder sehe ich mein Kind wirklich?“
Diese ständige Reflexion ist wertvoll, aber auch emotional herausfordernd. Man wird mit seinen eigenen wunden Punkten konfrontiert – mit alten Glaubenssätzen, Erziehungsstilen aus der eigenen Kindheit und der eigenen Erschöpfung. -
Wenig gesellschaftliche Unterstützung
Unsere Gesellschaft ist oft noch auf Gehorsam und Leistung ausgerichtet. Ein Kind, das sich wehrt, laut ist oder seinen Emotionen freien Lauf lässt, stößt oft auf Unverständnis. Bedürfnisorientierte Eltern erleben häufig Kritik, Unverständnis oder das Gefühl, sich ständig rechtfertigen zu müssen: „Der tanzt dir doch auf der Nase rum.“ – „So wird das nie was mit der Schule.“
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Emotionale Arbeit – 24/7
Kinder begleiten bedeutet hier nicht nur: füttern, wickeln, anziehen. Es bedeutet auch: Emotionen spiegeln, Wut aushalten, Tränen begleiten, Konflikte verstehen statt unterdrücken. Wer sein Kind empathisch begleiten will, muss selbst über ein großes Maß an emotionaler Kapazität verfügen – und die ist im Alltag mit wenig Schlaf und vielen Aufgaben oft erschöpft.
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Das eigene Bedürfnis kommt oft zu kurz
Ironischerweise achten bedürfnisorientierte Eltern häufig nicht genug auf ihre eigenen Bedürfnisse. Sie wollen ihrem Kind so gerecht werden, dass sie sich selbst vergessen – bis sie irgendwann nicht mehr können. Und genau hier wird der Kreislauf gefährlich: Denn nur wer gut für sich sorgt, kann auch für andere gut sorgen.
Und trotzdem: Es lohnt sich.
Denn bedürfnisorientierte Erziehung schafft etwas, das tiefer geht als gutes Benehmen oder schulische Leistung: Verbindung. Vertrauen.
Bindung.
Kinder, die gesehen werden, dürfen sich selbst besser kennenlernen. Sie lernen, dass alle Gefühle einen Platz haben dürfen. Dass sie wertvoll sind – nicht weil sie „funktionieren“, sondern weil
sie sie selbst sind.
Und wir Eltern? Wir wachsen mit. Werden achtsamer. Sanfter. Auch mit uns selbst.
Wie lässt sich der Druck reduzieren?
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Nicht perfekt sein wollen. Bedürfnisorientierung bedeutet nicht, immer ruhig zu bleiben. Es geht um Beziehung, nicht um Perfektion.
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Eigene Bedürfnisse ernst nehmen. Gönn dir Pausen, Hilfe und Raum – das ist kein Luxus, sondern Voraussetzung.
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Austausch suchen. Eltern-Gruppen, Podcasts, Bücher – sie erinnern dich daran: Du bist nicht allein.
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Grenzen setzen. Auch liebevoll gesetzte Grenzen sind Teil der Bedürfnisorientierung – sie schützen nicht nur das Kind, sondern auch dich.
Kostenloses Webinar am 23.06.25 um 20.30 Uhr: "Wutausbrüche entspannt begleiten"
Wenn dich der Alltag mit deinem Kind oft an deine Grenzen bringt – vor allem in diesen intensiven Momenten voller Wut, Frust und Tränen – dann lade ich dich herzlich zu meinem kostenlosen Webinar ein:
- Wann? Sonntag, 23. Juni 2025
- Uhrzeit: 20:30 Uhr
- Thema:„Wutausbrüche entspannt begleiten – Mehr Ruhe und Verbindung im Familienalltag“
Ich zeige dir:
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Wie du Wut deines Kindes besser verstehen kannst
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Wie du gelassener bleibst, wenn's laut und wild wird
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Und wie ihr gemeinsam durch diese Stürme kommt – ohne Machtkämpfe, ohne schlechtes Gewissen
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