Was ist eine Schlafregression überhaupt?
Babyschlaf entwickelt sich nicht linear – vielmehr durchläuft dein Baby in den ersten Lebensmonaten und -jahren immer wieder sogenannte Schlafregressionen. Eine Schlafregression ist eine Phase, in der dein Baby plötzlich schlechter schläft – obwohl es vielleicht vorher bereits durchgeschlafen hat oder einen stabilen Rhythmus hatte.
Diese Phasen treten häufig rund um bestimmte Entwicklungsschritte auf – meist in folgenden Zeiträumen:
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4. Monat (großer neurologischer Entwicklungsschub)
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8. bis 10. Monat (Mobilität, Krabbeln, Fremdeln)
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11. Monat (erste Worte, Laufen lernen)
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18. Monat (Autonomiephase, Zahnen)
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2 Jahre (Wachstum, Trennungserfahrungen, Sprache)
Warum verändert sich der Schlaf plötzlich?
Eine Schlafregression ist kein Rückschritt, sondern ein Zeichen von Reifung und Entwicklung. Dein Baby verknüpft jetzt komplexere Reize, verarbeitet neue Erfahrungen intensiver – und das wirkt sich auf den Schlaf aus.
Typische Anzeichen einer Schlafregression:
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Häufigeres Aufwachen nachts
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Weniger Tagesschlaf
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Schwierigeres Einschlafen
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Größere Anhänglichkeit beim Zubettgehen
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Stimmungsschwankungen oder Unruhe
Was Eltern jetzt wissen müssen: 5 hilfreiche Tipps
1. Bleibe ruhig – diese Phase geht vorüber
Auch wenn die Nächte gerade wieder anstrengend sind: Schlafregressionen dauern in der Regel nur 2–6 Wochen.
2. Verlässliche Rituale geben Sicherheit
Struktur hilft deinem Baby, sich zu orientieren. Behalte Einschlafrituale, Schlafzeiten und Abläufe möglichst gleich.
3. Regulation vor Erziehung
Babys brauchen gerade jetzt besonders viel Nähe. Tragen, Stillen, Co-Sleeping oder sanfte Berührungen helfen deinem Baby beim Runterfahren.
4. Tagsüber für Balance sorgen
Schlafregressionen sind oft Ausdruck von Reizüberflutung. Achte auf eine gute Balance aus Aktivität und Ruhe – weniger ist manchmal mehr.
5. Nicht sofort „Schlaftraining“ starten
Diese Phasen sind keine guten Zeitpunkte für Schlafprogramme. Besser: Beobachten, begleiten – und erst nach der Regression gezielt neue Impulse setzen.
Häufige Fragen (FAQ)
Ist jede Unruhe eine Schlafregression?
Nicht unbedingt. Auch Zähne, Infekte, Wachstumsschübe oder Umstellungen wie Kita-Start oder Reisen können den Schlaf stören.
Wie lange dauert eine Schlafregression?
In der Regel 3 bis 6 Wochen. Wenn die Probleme deutlich länger anhalten, lohnt sich eine individuelle Schlafberatung.
Soll ich wieder stillen/tragen, obwohl mein Kind vorher alleine eingeschlafen ist?
Ja, wenn dein Kind es jetzt braucht. Das ist kein Rückschritt, sondern eine bedürfnisorientierte Reaktion auf eine vorübergehende Phase.
Was, wenn sich der Schlaf nicht verbessert?
Manchmal verfestigen sich ungünstige Schlafmuster. Dann kann ein bedürfnisorientiertes Schlafcoaching helfen, die Ursache zu finden und neue Strategien zu entwickeln.
Wann lohnt sich professionelle Unterstützung?
Wenn du als Mama oder Papa merkst:
„Ich kann nicht mehr. Ich bin müde, überfordert, hilflos.“ – dann darfst du dir Hilfe holen.
In einem bindungsorientierten Babyschlafcoaching bekommst du keine pauschalen Schlaftrainings, sondern individuelle, feinfühlige Lösungen, die zu dir und deinem Kind passen.
Hier kannst du einen kostenlosen Info-Call buchen.
Quellen & Empfehlungen:
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Dr. med. Herbert Renz-Polster: Kinder verstehen (Kösel)
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La Leche Liga Deutschland: https://www.lalecheliga.de
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Dr. James McKenna: Mother-Baby Sleep Laboratory (University of Notre Dame)