
Warum Streit über Erziehung so belastend ist
Fast alle Eltern kennen das: Man hat unterschiedliche Vorstellungen davon, wie man erziehen möchte – und plötzlich sitzt man abends am Küchentisch und diskutiert hitzig über Themen wie Schlafenszeiten, Medienkonsum oder Konsequenzen.
Das Problem: Was als kleiner Meinungsunterschied beginnt, kann schnell zu einem dauerhaften Konflikt führen, der nicht nur die Partnerschaft,
sondern auch die Kinder belastet.
Denn Kinder spüren sofort, wenn Mama und Papa nicht an einem Strang ziehen. Das erzeugt Unsicherheit, Verwirrung und manchmal sogar Schuldgefühle.
Typische Gründe, warum Eltern sich über Erziehung streiten
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Unterschiedliche Erziehungsstile
Ein Elternteil setzt auf Konsequenz und klare Regeln, der andere möchte lieber liebevoll begleiten und viel Freiheit geben. -
Eigene Kindheitserfahrungen
Oft prägt uns, wie wir selbst erzogen wurden. Wer Strenge erlebt hat, möchte es vielleicht lockerer machen – und umgekehrt. -
Stress und Überlastung
Im Alltag mit Job, Haushalt und Kindern liegen die Nerven oft blank. Dann reicht ein kleiner Auslöser, und schon entsteht ein Streit. -
Fehlende Absprachen
Viele Konflikte entstehen, weil Eltern nicht vorher gemeinsam über Regeln oder Abläufe gesprochen haben.
Folgen für Kinder, wenn Eltern sich ständig streiten
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Kinder fühlen sich hin- und hergerissen („Bei Mama darf ich, bei Papa nicht“).
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Sie entwickeln Unsicherheit und Orientierungslosigkeit.
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Manche Kinder übernehmen die Rolle des „Schlichters“ und fühlen sich überfordert.
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Dauerhafter Streit kann die Bindung und das Sicherheitsgefühl beeinträchtigen.
5 Tipps, wie ihr Erziehungskonflikte lösen könnt
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Team-Gefühl stärken
Erinnert euch: Ihr seid ein Team. Setzt euch regelmäßig zusammen (z. B. einmal pro Woche), um wichtige Themen in Ruhe zu besprechen. -
Bedürfnisse sichtbar machen
Fragt euch: Geht es gerade um das Kind – oder um meine eigenen Bedürfnisse (z. B. nach Ruhe, Kontrolle oder Nähe)? -
Kompromisse finden
Statt „alles oder nichts“ sucht nach Mittelwegen. Beispiel: Mama wünscht längere Bildschirmzeit, Papa kürzere → einigt euch auf eine feste Zeitspanne. -
Vor den Kindern zusammenhalten
Differenzen klärt ihr unter vier Augen – vor dem Kind zeigt ihr euch als Einheit. -
Unterstützung annehmen
Manchmal drehen sich Konflikte im Kreis. Ein Familiencoaching kann helfen, Klarheit zu gewinnen und neue Lösungswege zu finden.
FAQ – Häufige Fragen zum Thema Erziehungskonflikte
1. Ist es schlimm, wenn Eltern sich mal über Erziehung streiten?
Nein – solange es selten passiert und Kinder merken, dass Mama & Papa sich wieder einigen. Häufige und laute Streitigkeiten sind jedoch belastend.
2. Was tun, wenn ein Elternteil nie Kompromisse eingehen will?
Dann hilft es, über die Werte hinter den Haltungen zu sprechen („Warum ist mir das wichtig?“). Gelingt das nicht, kann ein Coaching oder eine Beratung unterstützen.
3. Soll man Kinder in Erziehungskonflikte einbeziehen?
Nein, Eltern sollten Konflikte untereinander klären. Kinder brauchen Sicherheit und klare Orientierung.
4. Wie kann man vorbeugen, dass es gar nicht so oft zum Streit kommt?
Ritualisiert regelmäßige Gespräche als Paar, legt Grundregeln gemeinsam fest und schafft Auszeiten nur für euch.
Quellen
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Jesper Juul: Leitwölfe sein – Liebevolle Führung in der Familie
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Remo Largo: Familienleben – Glück, Konflikte, Lösungen
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Deutsche Gesellschaft für Systemische Therapie, Beratung und Familientherapie (DGSF)
Familiencoaching
Du merkst, dass ihr euch als Eltern im Kreis dreht und Streit über Erziehung eure Partnerschaft belastet?
In meinem Familiencoaching unterstütze ich euch dabei, wieder ins Gespräch zu kommen, gemeinsame Werte zu finden und euren Alltag entspannter zu
gestalten.
So profitiert ihr:
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Mehr Klarheit & Sicherheit für euer Kind
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Weniger Machtkämpfe im Alltag
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Mehr Harmonie und Verbindung als Eltern-Team
Im Familiencoaching besprechen wir alles was für euch als Familie wichtig ist und wo ihr Unterstützung benötigt.